Herren

Ersatzgeschwächt in Reinhardswald

Nach einer guten ersten Hälfte, musste sich die stark ersatzgeschwächte HSG Bad Wildungen am Ende der HSG Reinhardswald geschlagen geben. Auch die 15 Tore von Jan Appel konnten die 26:34 Niederlage nicht verhindern. Ohne Tobias Böttner, Denis Buchholz, Marcel Kleinert, Thomas Juma, Niklas Taschnik und Jonas Jäger (alle privat oder beruflich verhindert) trat die heimische HSG mal gerade einmal acht Spielern in Trendelburg an.

Die erste Halbzeit lief sehr gut und ausgeglichen. Marius Heerdt im linken Rückraum sorgte in den Anfangsminuten für so viel Gefahr, dass die Reinhardswälder ihn direkt in die Manndeckung nahmen. Somit ergab sich für die restlichen fünf Spieler der heimischen HSG viel Platz. Im Angriff gelang es, bis auf wenige Aktionen die Abwehr und den Torhüter der Reinhardswälder zu überwinden.

Lediglich ein verworfenen Siebenmeter und vier weitere Gelegenheiten brachten die Gäste nicht im Tor unterbringen. Was vorne sehr gut funktionierte, das Miteinander und gemeinsame agieren, war hinten nicht ganz so flüssig. „Die Abwehr stand im Gesamtkonzept sehr gut und stellte die Gastgeber vor große Schwierigkeiten. Reinhardswald reagierte darauf mit unheimlich langen Angriffen“, erklärt Wildungens Trainer Pascal Böcher. „Der Schiedsrichter spielte dem in die Karten, da er diesbezüglich nicht auf die Idee kam den Arm zum Zeitspiel zu heben“, ärgert sich Böcher.

Die Folge war, dass die Konzentration in der Wildunger Abwehr etwas nachließ, umso länger der Angriff der Gastgeber dauerte. Zur Halbzeit führten die Gastgeber mit 15:13 da Wildungen in den letzten Sekunden eine Zweiminuten Zeitstrafe kassierten, was die Heimmamschaft für sich zu nutzen wusste. Zu Beginn der zweiten Halbzeit überraschten die Reinhardswälder mit einer doppelten Manndeckung gegen Marius Heerdt und Martin Lambrecht, was den Wildunger Antrieb zum stocken brachte.

„Auf einmal bewegte sich keiner mehr, ohne den Ball in den Händen zu haben und es bot sich für den einzigen verbleibenden Rückraumspieler keine Anspielstation mehr“, so der Trainer. In dieser Phase explodierten auch die technischen Fehler und überhasteten Einzelaktionen, die nicht von Erfolg gekrönt waren. Durch dieses erfolgreiche Mittel erarbeitet sich Reinhardswald ein ordentliches Polster erarbeiten (21:14; 38. Min).

„Wir haben unsere Disziplin in den ersten 10 Minuten komplett über den Haufen geworfen, was einfach nicht passieren darf. Gerade wenn es eine neue Herausforderung für den Angriff gibt brauchen wir viel mehr Ruhe. Gemeinsam muss eine Lösung erarbeitet werden und auf keinen Fall darf uns so etwas passieren wie in dieser Phase des Spiels“, sagt Böcher deutlich.

„Natürlich kommt hier erschwerend hinzu dass uns entscheidende Spieler gefehlt haben, die sich über so viel Platz im 4 gehen 4 die Finger geleckt hätten, aber nichts desto trotz darf so eine Situation nicht so eskalieren“, erklärt er abschließend. Dieses enorme Polster konnte Wildungen bis zum Ende nicht mehr wett machen und Reinhardswald gewann deutlich mit 34:26.

Tore für Bad Wildungen: Jan Appel 15, Thomas 5, Mentel 3, Schott 2, Heerdt 1