Herren

Willenlos und unkonzentriert

Am Freitag vor dem Spiel sah es Kadertechnisch bei der HSG Bad Wildungen sehr dürftig aus. Neben dem gesperrten Denis Buchholz meldeten sich auch Lukas Goethe und Laith al Farttossi (gesundheitlichen Gründe), Martin Lambrecht und Niklas Gerding aus privaten Gründen sowie Bastian Schott aus beruflichen Gründen ab.

Aber Max Schaake, Julian Ruf, Jan Christoph Cramer und Stefan Werner konnten kurzfristig einspringen. Daniel Mentel erklärte sich trotz Prüfungsvorbereitungen bereit zu spielen und auch der gesundheitlich angeschlagen Jonas Jäger trat an. Trotz der mit 14 Spielern starken und breiten Mannschaft, begann die HSG sehr verhalten und zaghaft.

Einzig Jonas Jäger im Tor und der Mittelblock sorgten dafür, dass es in der 7. Minute noch 0:0 stand. Immer noch völlig verhalten kam Bad Wildungen langsam etwas besser in Bewegung und ging nach 14 Minuten 3:2 in Führung. „Wenn man in dieser Situation Bilanz gezogen hätte, müsste man auflisten, dass die Abwehr das nötigste gemacht hat, Jonas Jäger im Tor alle ausgebügelt hat und der Angriff an dem Tag einfach keine Lust hatte, auf gar nichts“, ärgert sich Trainer Pascal Böcher.

Das ganze ging dann auch bis zum 6:6 (19.Minute) noch einigermaßen gut. „Doch irgendwann kann ein Torwart dann auch nicht mehr alles halten, vor allem nicht wenn er komplett alleine gelassen wird“, fügt Böcher hinzu.

Selbst die sehr emotionale Auszeit hat brachte keine Wildunger Spieler dazu, mal ein bisschen Engagement und Courage zu zeigen. Zur Pause stand völlig verdient 14:9 für die Hausherren. In der zweiten Hälfte stellte Böcher auf eine 4:2 Deckung um. Diese funktionierte auf Grund der Unkonzentriertheit nicht effektiv genug, aber die HSG kam auf 13:15 heran.

Das war ein großer Verdienst von den eingewechselten Julian Ruf, Max Schaake und Thomas Juma. Auch Marcel Kleinert versuchte immer wieder alles in die Waagschale zu werfen und Akzente zu setzen. „Normalerweise geht man davon aus, dass eine Mannschaft in so einer Situation den Willen wiederfindet, aber das war leider nicht der Fall, jedenfalls nicht heute“, sagt Wildungens Trainer enttäuscht.

Die Gastgeber nutzten dankbar die Unkonzentriertheit und Willenlosigkeit aus und zogen auf 24:14 (45 Minute) davon. Das Bild zog sich dann bis zum Ende des Spiels durch. „Wenn man sich die Wurfbilanz von 19 Toren bei 49 Würfen und 17 technischen Fehlern vor Augen führt, müssen wir uns eingestehen, dass der SVH einen sehr entspannten und verdienten 31:19 Sieg verbuchen konnte“, zieht Böcher zerknirscht Bilanz.

„Mit dieser miserablen Einstellung werden wir uns auseinander setzen müssen. Denn solange sich die nicht ändert werden wir aus diesem Loch nicht raus kommen.“

Tore für Bad Wildungen: Jan Appel 8, Menthel 4, Kleinert 3, Ruf 2, Schaake 1, Heerdt 1