Herren

Interview mit Jan Gerlach: „Eine Serie wird reißen“

Für die Handballer der HSG Bad Wildungen steht am Sonntag ein Knüller bevor: Sie müssen beim ungeschlagenen Tabellenführer HSG Fuldatal in der Sporthalle an der Eichhecke antreten. Das Team von Trainer Zoltan Bartalos ist auch noch unbesiegt. „Eine der beiden Serien wird reißen“, prophezeit Jan Gerlach im HNA-Interview.

Mit dem Tabellenzweiten beim Spitzenreiter zu Gast: Jan Gerlach von der HSG Bad Wildungen hofft am Sonntag bei der HSG Fuldatal I auf eine Überraschung.

Mit dem Tabellenzweiten beim Spitzenreiter zu Gast: Jan Gerlach von der HSG Bad Wildungen hofft am Sonntag bei der HSG Fuldatal I auf eine Überraschung.

Herr Gerlach, bei der HSG Wildungen läuft es prima. Fünf Siege in Folge und Platz zwei. Besser geht es kaum, oder?

Jan Gerlach: Sicher, vier der ersten fünf Saisonpartien haben wir relativ klar dominiert. Die Begegnung bei der HSG Wesertal I, das war so ein 50:50-Spiel, das hätte in beide Richtungen gehen können. Das haben wir am Ende ja nur mit einem Tor Unterschied gewonnen (26:25).

Sie sind in den vergangenen Jahren mit der HSG gleich vier Mal aufgestiegen. Geht das jetzt so erfolgreich weiter?

Gerlach: In den vergangenen Spielzeiten hatten wir in den unteren Ligen nur zwei oder drei ernsthafte Gegner. In den übrigen Spielen gab es nicht wirklich Drucksituationen. In dieser Serie muss ich sagen, bin ich sehr positiv überrascht, dass wir das so gut hinbekommen haben.

Können Sie die Gründe für den Erfolg genauer benennen?

Gerlach: Zwei wichtige Faktoren haben da eine Rolle gespielt. Einmal ist das Neuzugang Timo Derx, der von Landesligist HSG Zwehren zurück gekommen ist. Er hilft uns vor allem in der Defensive und im Gegenstoß weiter. Der zweite Faktor ist der neue Trainer Zoltan Bartalos.

Lebt die HSG vom Überraschungseffekt eines Aufsteigers oder ist auch Substanz da?

Gerlach: Grundsätzlich glaube ich, dass wir mit der ersten Sieben eine starke Truppe zusammen haben. Zwar hat sich Sebastian Wrzosek, unser Hauptrückraumshooter, verletzt und fällt ein paar Wochen aus. Aber das hat die Mannschaft in den letzten beiden Spielen super kompensieren können.

Was sind die Stärken des aktuellen HSG-Teams?

Gerlach: Steht unsere Abwehr wie im Optimalfall, dann haben wir eine sehr stabile Deckung mit einem guten Torwart dahinter. Gelingt es noch, daraus schöne Ballgewinne zu realisieren, können wir diese zu schnellen Tempogegenstößen nutzen. Wir haben zudem drei, vier Individualisten, die in einer Situation, in der das gebundene Mannschaftsspiel nicht so funktioniert, trotzdem durch Einzelaktionen noch Tore erzielen. Nach den bisherigen fünf Spielen waren wir die Mannschaft, die die meisten Tore geworfen hat.

Kommen wir zu Schwächen: Was fehlt der Mannschaft noch?

Gerlach: Wir haben eine recht junge Mannschaft und Spieler, die auf diesem Niveau noch nicht Woche für Woche gespielt haben. Auf jeden Fall müssen wir uns noch stabilisieren. Die jüngeren Spieler gilt es, an die Aufgaben in der Bezirksoberliga heranzuführen. Wichtig ist ebenfalls, in der Breite stärker zu werden und auf einen Kader von zehn, zwölf Spielern aufzubauen.

Am Sonntag wartet das Topspiel bei der HSG Fuldatal I. Ist der Spitzenreiter zu schlagen?

Gerlach: Eins ist klar: Wir haben 10:0 Punkte, Fuldatal hat 12:0. Beide haben bisher alles gewonnen, eine der beiden Serien wird also reißen.

Was zeichnet Fuldatal denn aus?

Gerlach: Fuldatal hat als Landesliga-Absteiger in der Breite sicherlich den stärkeren Kader. Am Ende entscheidet vielleicht, wer den besseren Tag erwischt hat. Aber ich sehe uns dort nicht chancenlos.